Thomas Mann an Agnes E. Meyer

Zeitraum
Mittwoch, 3. September 1947
Datierung
3.9.1947
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Hatte Antwort erhofft auf seinen einzigen aus Flims an sie geschriebenen Brief [vom 27.6.47]; vermutet, dass der Brief verlorengegangen sei. Hat von den Anfängen der Reise bereits berichtet. »Sie ging unter ständigen Anforderungen und Leistungen immer so weiter, und ich habe viel Freundlichkeit geerntet, in London, in den Städten der Schweiz, dann in Holland.« Hat in der Schweiz die Korrekturen des ›Doktor Faustus‹ besorgt. »Es ist ein fürchterlich deutsches Buch, und die Amerikaner werden wohl ›a terrible mess‹ darin sehen.« Mußte viele Einladungen absagen, die aus Deutschland kamen. Keiner wollte, dass er hinginge, er selbst fühlte sich einfach noch nicht ›reif‹ dazu. Rußland mache sich unbeliebt, was zur Neugestaltung Deutschlands beitrage. »Verzeihen Sie die Politik! Ich weiß, Sie gestehen sie mir nicht zu, und Sie mögen recht haben!« Am schönsten waren am Schluß die 14 Tage in Noordwijk aan Zee, in dem ›Huis ter Duin‹, »dem schönsten Bade-Hotel der Welt«. Hat wieder wie 1939 am Strand gearbeitet: eine Vorrede zu einer neuen Holzschnittserie von Frans Masereel. Sind wegen des langsamen kleinen holländischen Schiffes erst am 8. September in New York und müssen leider den Gedanken eines Besuchs in ›Seven Springs Farm‹ aufgeben. Sehnt sich nach der Stille seines kalifornischen Winkels, wo auch der Pudel auf ihn wartet.

Erwähnungen

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