Thomas Mann an Hans Ulrich Staeps

Zeitraum
Mittwoch, 8. Oktober 1947
Datierung
8.10.1947
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt St. für den Brief, in dem er ihm mitteilt, dass im Faustus-Roman die Textierung des Opus 111 einige rhythmische Fehler enthält. Beruft sich darauf, dass Bruno Walter bei einer Vorlesung keinen Anstoß an den unterlegten Texten genommen hat. Sein eigenes Verhältnis zur Musik bezeichnet er nach Ernst Toch als das eines »Initiierten« und eines Ignoranten, was in dem Roman zu einer Mischung von »Zutunlichkeit« und »wahrscheinlich – Unsinn« geführt habe. Die Schein-Exaktheit in musikalischen Dingen sei eine dichterische Fiktion, da die Musik als Paradigma für die verzweifelte Situation der Kunst und Kultur steht. Weil sie aber die eigentlich deutsche Kunst ist, so ist auch dieses Buch »zuerst und zuletzt der Roman Deutschlands«.

Erwähnungen

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