Thomas Mann an Hermann Hesse
- Zeitraum
- Dienstag, 25. November 1947
- Datierung
- 25.11.1947
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Dankt für H.’s Brief und den beigelegten schönen Briefwechsel über das ›Glasperlenspiel‹, aus dem die hohe und innige Wirkung dieses »inkommensurablen« Werkes hervorgehe, ein Ausdruck, der wohl zuerst von Goethe auf seinen ›Faust‹ angewandt wurde. Erzählt von dem großen Eindruck, den der 2. Teil des ›Faust‹ gelegentlich der Zusammenstellung des Goethe-Auswahlbandes wieder auf ihn gemacht hat. Von dieser »Familie« ist auch H.’s Roman, über den am besten E.R. Curtius schrieb. Ist erfreut, dass H. seine alten Aufsätze [aus 'Rede und Antwort‹] wieder gelesen hat, empfiehlt ihm aber den neuen Essayband ›Adel des Geistes‹, in dem bessere stehen, »und zwar gerade die kleineren, glaube ich, sind lesenswert, der über Storm und der über Platen...« Nach dem Erscheinen des ›Doktor Faustus‹ tut er nichts Rechtes, will vielleicht das Felix Krull-Fragment fortsetzen, wartet geduldig auf die Besprechungen des Romans aus der Schweiz und Schweden.
