Thomas Mann an Barker Fairley

Hat F.’s ›Study of Goethe‹ von der Oxford University Press bekommen und übersendet dem Autor eine sehr positive Beurteilung dieses Werkes. Hält unter anderem die außerdeutsche Perspektive für sehr wichtig, die einen ruhigeren und klareren Blick auf den Gegenstand der Betrachtung gewähre. »Man glaubt einen ganz neuen, lebendigeren Goethe zu sehen, der nicht verkleinert ist, aber schärfer umrissen, menschlich übersehbarer und liebenswürdiger in seiner Problematik als der sonst Angebotene.« Er würde es gern sehen, wenn F. seinen Roman ›Lotte in Weimar‹ lesen würde, in dem er »das Bedrückende des Genies« zeigen wollte, »aus einer spezifisch deutschen Erfahrung«, denn in Deutschland neige die Größe immer zur Hypertrophie und dazu, Sklaven zu schaffen.