Thomas Mann an Agnes E. Meyer

Zeitraum
Mittwoch, 3. Dezember 1947
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Kann ihr endlich ein gut gebundenes Exemplar des ›Doktor Faustus‹ als äußerlich bescheidene Weihnachtsgabe zuschicken. »Es ist das Beste, was ich zu geben habe, und auch das Beste wohl, das ich je zu geben hatte; denn es ist die Synthesis meiner Fähigkeiten, meines Könnens und Wissens, das direkteste, persönlichste und leidenschaftlichste meiner Bücher, das mir stärker zugesetzt, tiefer an mir gezehrt hat, als jedes frühere, und das mir darum, nicht weil es das jüngste ist, teurer ist, als alle.« Das Buch »geht« gut; bis Weihnachten sind die ersten 10000 Exemplare verkauft, wobei Deutschland selbst noch nicht daran beteiligt ist. Die englische Ausgabe wird erst im Herbst nächsten Jahres erscheinen, so dass sie Zeit genug hat, falls sie über den Roman zu schreiben gedenkt. Hat in diesen Monaten noch nicht mehr getan, als vierzig Seiten über Goethe für die New Yorker Goethe-Auswahl zu schreiben. Las eines der besten Bücher über Goethe, von Barker Fairley, dem er in einen langen Brief gedankt habe [s. Br. an Barker Fairley v. 1.12.47]. Von den Kindern und Enkelkindern: im Augenblick ist Elisabeth mit ihren beiden Mädchen da, zu Weihnachten werden »die Leutchen aus San Francisco« kommen, wo seine Frau und er einige Tage verbrachten und er vor einem amerikanischen Riesenpublikum den Nietzsche-Vortrag hielt. Florence Homolka war kürzlich zum Lunch bei ihnen und machte ausgezeichnete Aufnahmen von ihm.

Erwähnungen

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