Thomas Mann an Gerhard Albersheim
- Zeitraum
- Sonntag, 13. März 1949
- Datierung
- 13.3.1949
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Dankt A. für die überzeugenden Worte zur ›Entstehung des Doktor Faustus‹. »Das Bekenntnis, dass die Musik, die ich in dem Roman gemacht habe, nicht meine Musik ist, konnte jedenfalls nur ich selbst ablegen, und schon die Tatsache, dass ich es ablegte, schließt jede polemische Absicht aus bei der schuldigen Erwähnung meiner Berührungen mit Ihrer Sphäre und bei deren knapper Kennzeichnung. Der Unzulänglichkeit und nur bedingten Richtigkeit des Attributs ›konservativ‹ war ich mir dabei durchaus bewußt und verstehe vollkommen, dass Sie es eben nur bedingungsweise annehmen wollen.« Im Grunde spreche A. wie Goethe, der sagte: »Man nennt mich einen Freund des Bestehenden, das möchte ich mir aber verbitten, denn etc.«
