Thomas Mann an Francis Biddle

Zeitraum
Donnerstag, 14. April 1949
Datierung
14.4.1949
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Beantwortet B.’s Anfrage, was ihn veranlaßt habe, an dem kommunistisch inspirierten 'Cultural and Scientific Conference for the World Peace‹-Dinner im Waldorf-Astoria teilzunehmen. Stellt fest, dass er dort nicht gewesen sei, sondern Prof. Harlow Shapley ein Telegramm geschickt habe, den er als amerikanischen Patrioten und Verfechter des Friedensgedankens sehr verehre. Gleichzeitig habe er sich bei Staatssekretär Dean Acheson telegraphisch erkundigt, warum den eingeladenen Gästen aus Westeuropa und Südamerika keine Einreisevisa erteilt worden seien, während man sie den Delegierten der Oststaaten gegeben habe. Die Antwort sei höflich, aber unaufrichtig gewesen, da sie die Wahrheit verschweige, dass das State Department diese Friedenskonferenz Prof. Shapleys als rein kommunistisch habe hinstellen wollen. Er sei weder ein »fellow-traveller« noch ein Bewunderer der gegenwärtigen gefährlichen Phase der russischen Revolution. Aber einen Krieg zwischen Amerika und Sowjet-Rußland halte er für so katastrophal, dass er die Befürchtungen Harlow Shapleys verstehe. Daher halte er es weder für subversiv noch für kriminell, wenn hervorragende geistige Führer aus Ost und West zusammenkämen, um das Problem des Kalten Krieges zu diskutieren und zu versuchen, die Gefahren abzuwenden. [s. Telegramm an Harlow Shapley v. 17.3. u. Dean Acheson v. 21.3.49].

Erwähnungen

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