Thomas Mann an Emil Preetorius

Zeitraum
Dienstag, 6. Dezember 1949
Datierung
6.12.1949
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Hat mit großer Spannung auf P.’s Wagner-Schrift gewartet und sie dann in einem Zug gelesen. Ist von seiner »klug und liebevoll eindringenden Darstellung« sehr angetan, meldet aber auch seine Bedenken an: er verkläre Wagners Welterfolg. Dessen Siegeszug über die bürgerliche Welt sei doch eigentlich der »deutschen Mischung aus Barbarismus und Raffinement... plus einem Erotizismus« zu danken, »wie er in der Gesellschaft noch nie exhibiert worden war«. Empfindet bei Wagner die namenlose Unbescheidenheit, die Hitler vorgebildet habe. Andererseits haben Wagners Opfern ihm stets besonders eindrucksvolle Theatererlebnisse vermittelt. Schreibt sonst solch lange Briefe nicht mehr: »Ich werde eben wieder jung, wenn es mit Wagner anfängt.« Dankt für P.’s schönen Nachruf auf Karl Wolfskehl.

Erwähnungen

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