Thomas Mann an Agnes E. Meyer

Zeitraum
Freitag, 15. Dezember 1950
Datierung
15.12.1950
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Klagt wie sie über die gesellschaftlichen wie literarischen Verpflichtungen, die es nicht zulassen sollten, dass der freundschaftliche Briefwechsel zwischen ihnen fast zum Erliegen komme. Als er den »Gregorius« abgeschlossen hatte, mußte er für das Dritte Programm des BBC einen längeren Vortrag über Shaw ausarbeiten; dann bat die ›Saturday Review of Literature‹ um eine Besprechung der eben erschienenen Wagner-Briefe aus der Burrell-Sammlung, woraus wieder ein längerer Aufsatz wurde. Hinzu kamen Schreib- und Leseverpflichtungen, Auskünfte, Danksagungen, »Dienst an der Welt«, die so klein geworden sei, dass sogar Indien und Japan eine Rolle in seiner Korrespondenz spielten. War außerdem an einer schmerzhaften arthritischen Entzündung der Hüfte erkrankt. Kann ihr zu seinem Bedauern die Schlußkapitel des ›Erwählten‹ nicht schicken, da sämtliche Durchschläge sich bei Übersetzern und Verlegern befänden. G. Bermann Fischer lasse aus Copyright-Gründen eine mimeographische Abschrift des Buches herstellen, von der er ihr ein Exemplar schicken werde. Die deutsche Ausgabe werde im Frühjahr in Frankfurt am Main erscheinen. Äußert sich über den Koreakrieg, von dem er befürchtet, dass er sich zum Dritten Weltkrieg ausweiten könnte. Sendet Eugene seine herzlichen Glückwünsche zum 75. Geburtstag und ihnen beiden ein »frohes, zuversichtliches Weihnachten und ein glückliches Neujahr«.

Erwähnungen

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