Thomas Mann an Alvin Johnson

Zeitraum
Mittwoch, 18. April 1951
Datierung
18.4.1951
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

[m Brief vom 6.4.1951 bat J., Thomas Mann möge Hermann Broch zum Nobelpreis für das nächste Jahr vorschlagen.] Gibt folgende Antwort: Hermann Broch sei ein fruchtbarer Denker und oft ein glücklicher Dichter. ›Die Schlafwandler‹ seien ein bewunderungswürdiges Werk und der 'Vergib eines der außerordentlichen Experimente mit dem Medium des Romans. So oft er diese Meinung ausspreche, begegne er allerdings Stirnrunzeln und Opposition; man nenne das Erzählwerk abstrus und ausgeklügelt. Er möchte gern die Kandidatur Brochs zum Nobelpreis unterstützen, aber sein Einfluß in Stockholm sei nicht so groß, dass »seine Nennung schon gleichwertig mit der Wahl« sei. Stockholm vergebe den Preis nicht, um jemandem zum Weltruhm zu verhelfen, sondern kröne einen schon bestehenden. Hermann Broch besitze zwar in einigen gelehrten Kreisen Amerikas großen Respekt, aber wenn er bedenke, dass James Joyce und Franz Kafka starben, ohne den Preis zu erhalten, von anderen ganz abgesehen, so sehe er keine großen Aussichten für Broch. Schlägt vor, dass eine Gruppe prominenter amerikanischer Gelehrter in Stockholm den Antrag stellten, und sein Name solle dann nicht fehlen.

Erwähnungen

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