Thomas Mann an Kenneth Oliver, Occidental College, Los Angeles

Ist über O.’s Mitteilung erfreut, dass in dessen Seminar junge amerikanische Literaturstudenten sich mit seinem Leben und Werk beschäftigen. Bedauert aber, den von ihnen gewünschten persönlichen Kontakt in Form eines Interviews ablehnen zu müssen, da er die englische Sprache nicht genügend beherrsche, um sich über komplizierte Themen richtig auszudrücken. Er habe keine klare Vorstellung davon, wie seine Bücher sich in der Übersetzung seinen Lesern darbieten. Trotz Mrs. Lowe-Porters ausgezeichneten Leistungen vermitteln seine Bücher den Kritikern oft den Eindruck eines pompösen und schwerfälligen Stils, worüber er sehr erstaunt sei. Denn völlige Musikalität und Heiterkeit wolle er mit seiner Prosa erreichen. Mit diesen Bemerkungen wolle er O.’s Studenten seine Romane ins rechte Licht rücken und damit eine Art Ersatz für das persönliche Interview geben.