Thomas Mann an Anton W. Heinitz

Freute sich über H.s zustimmungswürdige Äußerungen über Wagner und seine überraschenden Beziehungen zum jungen Bayreuth. – Bedauert, dass er nicht ausführlicher schreiben kann. Neigt zu Müdigkeit und möchte doch noch einmal einen großen Roman, den ›Felix Krull‹ zu Ende führen. Redigiert daneben einen umfangreichen Essayband, der Material aus fünf Jahrzehnten enthält. »Die Sammlung (auch eine Anzahl von Briefen sind dabei) hat etwas Posthumes und ich hätte sie wohl lieber einem wohlwollenden ›Nachher‹ überlassen sollen. Aber wenn die launenhafte Natur einen nun gleichsam ins Nachher hineindauern läßt und man ›sich selber historisch wird‹, warum soll man sich da nicht der Philologie zuvorkommend erweisen?«