Thomas Mann an Fritz Strich
- Zeitraum
- Samstag, 3. Januar 1953
- Datierung
- ohne Datum [laut Tagebuch: 3.1.1953]
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Dankt für St.s Brief mit den Beilagen [DDR-Zeitungen]. Stellt fest, dass die »Thomas Mann-Zitate« ein recht charakteristisches Stückchen »östlicher Reportage« seien. Indem man Halb- oder auch Dreiviertel-Wahres mit frei Erfundenem verbinde, hofft man, glaubwürdig zu erscheinen. Dementiert, dass er auf der Wiener Pressekonferenz gefragt worden sei, »was er vom Völkerkongreß für den Frieden halte« [s. Brief an Lynn Heinzerling vom 29.12.1952 / Reg. 52/386]. Gibt zu, dass er im Goethe-Jahr beide Goethe-Städte besucht und es auch gewünscht habe; auf Fragen nach seinen Eindrücken in der DDR habe er erklärt, dass die vielen offiziellen Festlichkeiten ihm kaum gestattet hätten, umfassend zu urteilen. Der Geist scheine aber dort großes Ansehen zu genießen. – Seine Aussage schließlich, er habe den Frieden als den »kategorischen Imperativ unserer Zeit« bezeichnet und hinzugefügt, »seine Nichtbefolgung bedrohe die Welt«, treffe zu [s. Brief an Manfred George vom 10.12.1952 / Reg. 52/356].
