Thomas Mann an Gottfried Bermann Fischer

Hat den Anfang des Manuskriptes von Hermann Stresaus Monographie gelesen und findet das Kapitel über ›Buddenbrooks‹ gut; es hätte allerdings etwas lebendiger sein können. Glaubt, dass B. F. den Auftrag an den rechten Mann gegeben habe. Hat lange nichts von der Gesamtausgabe des Aufbau-Verlages gehört: Für seinen »eigentlichen« deutschen Verleger müsste es etwas Beschämendes haben, dass ein anderer Verlag dies Angebot macht; er hätte erwartet, dass der S. Fischer Verlag sich durch die Übernahme eines Teiles der Auflage an diesem Unternehmen beteiligen würde. Sieht dem Erscheinen der Krull-Memoiren nicht besonders freudig entgegen, hält im Grunde das Buch für seiner nicht würdig. Er hätte nach dem ›Faustus‹ das Zeitliche segnen sollen: »Das war doch ein Buch von Ernst und Gewalt und hätte ein Lebenswerk gerundet, dessen lose Nachspiele mir oft peinlich-überflüssig erscheinen.«