Thomas Mann an Gottfried Bermann Fischer

Zeitraum
Mittwoch, 4. August 1954
Datierung
4.8.1954
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Bedauert die überscharfen Worte seines letzten Briefes, »aber man ist heutzutage, bei diesem gequälten Leben zwischen den Stühlen, manchmal nicht recht Herr seiner Nerven«. Als er einmal im ostdeutschen, dem ›Sowjet-Sender‹, aus dem ›Felix Krull‹ gelesen habe, sei er von der Adenauerpresse dafür beschimpft worden, als ob er ein Verbrechen begangen habe. In der 'Buddenbrooks‹-Filmangelegenheit habe er B.F. keine Weisungen für weitere Verhandlungen mit der Filmgesellschaft N.F. (Neuer Film) in München geben können, da dessen Brief zu spät eintraf. Er lege nach wie vor auf Zusammenarbeit von Ost und West Wert und halte diesen Roman für eine günstige und natürliche Gelegenheit. Ist von dem Angebot des S. Fischer Verlages, das ihm für die Gesamtausgabe des Aufbau-Verlages zustehende Honorar vorzufinanzieren, »wahrhaft elektrisiert«. Der Verlag hülle sich in einen »Goldmantel«, in dem man ihn nicht alle Tage sehe, denn seine Frau habe eine Teilzahlung von 12 000 Mark viermal anmahnen müssen.

Erwähnungen

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