Thomas Mann an Ida Boy-Ed
- Zeitraum
- Samstag, 28. April 1917
- Datierung
- 28.4.1917
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Der Vortrag in Stockholm ist nach Mitteilung des deutschen Gesandten in Schweden abgesagt worden, sehr zu seiner Freude, denn das Abenteuer hätte ihn »schrecklich aus der Arbeit [gerissen]«, die er bis zum Herbst beendigen möchte. – Beglückwünscht sie zu ihrem Landerwerb, »die Landschaft dort oben ist die einzige, zu der ich Vertrauen habe, zum Gebirge schon gar nicht«; erlebte neulich in Mittenwald den Niedergang einer Lawine. »Ich dachte; Wenn schon.« – Über den »Hochwohl-Artikel«, in dem er für den bleibend »Eigentlichen« bezeichnet wurde: »[...] muß denn wirklich einer der ›Eigentliche‹ sein? Ich bin politisch wohl Monarchist, aber was die Geisteswelt betrifft, bin ich doch mehr für Republik; und wenn dann wirklich H. M. König sein soll, so bleibt T. M. doch immer noch Königliche Hoheit.« Darüber, dass man heute seinen Bruder preist, dürfe man nicht vergessen, dass er, Thomas Mann ein Jahrzehnt lang »sehr gehätschelt« worden sei. – Dankt ihr für ihre geistvolle Teilnahme an seinem Rundschau-Artikel. Gibt ihr recht, dass Richard Wagner schon Schopenhauerianer war, bevor er Schopenhauer kannte.
