Thomas Mann an Max Kemmerich

Zeitraum
Sonntag, 10. Januar 1926
Datierung
10.1.1926
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Auch ein Berliner Verlag habe ihn für einen Essay über Musik gewinnen wollen und er habe fast zugesagt, die Zusage jedoch zurückgenommen »in der zwingenden Einsicht, daß ich ein solches Buch früher wohl einmal hätte schreiben können, jetzt aber nicht mehr schreiben kann, weil das Verhältnis eigentlicher Leidenschaft, das zu einer solchen kritischen Produktion nötig wäre, nicht mehr besteht«. Empfiehlt seinen Schwager Klaus Pringsheim, der sich als Musiker und Musikschriftsteller einen angesehenen Namen gemacht habe und der K. »ein hochintelligentes und zeitgemäßes kleines Buch schreiben würde«, da er das genau richtige Verhältnis kritischer Intimität zum Gegenstand habe [Näheres nicht ermittelt]. Seine Frau, die ihn gegen die Welt zu schützen gewohnt sei, habe offenbar am Telefon den etwas distanzierenden Ton angeschlagen, dessen sie sich gelegentlich als Waffe zu bedienen pflegt, habe K. jedoch nicht verletzen wollen.

Erwähnungen

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