Thomas Mann an Ludwig Ewers

Zeitraum
Montag, 13. Dezember 1909
Datierung
13.12.1909
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt für den glänzend geschriebenen Aufsatz über die Gebrüder Mann. Bewundert die »gleichmäßige verständnisvolle Art«, womit E. die literarischen Verdienste der beiden Brüder gegeneinander abwägt [s. Brief an Heinrich Mann vom 12.12.1909 / Reg. 09/70]. Heinrich, »der ja mit Verständnis und Zustimmung schändlich wenig verwöhnt ist«, werde E.s Würdigung von ›Die kleine Stadt‹ sicher wohltuend empfinden. Seine ›Königliche Hoheit‹ finde auch mäßige Kritik, obwohl Fischer sich über den Verkauf nicht beklagt. Kaum ein Wort der Würdigung für das Neue und Eigentümliche sei gefunden. »Nun, wenn ich diesmal nicht viel weniger befremde, als Heinrich, so braucht mir das noch nichts gegen den Wert meiner Arbeit zu beweisen.« Zitiert Nietzsche [das Zitat stammt aber von Lichtenberg]. Hatte bewegte Wochen hinter sich; anschließend an den Landaufenthalt in Tölz und an eine gemeinsame Reise mit Heinrich nach Nizza und Monte Carlo, folgte eine Lesung in Halle und Dresden. Dann kam es zu einem aufregenden Besuch Berlins, wo er wegen der Absicht einer Studentengruppe, ›Fiorenza‹ aufzuführen, 14 Tage zu verhandeln hatte, obwohl er bereits im Sommer eine Aufführung mit Max Reinhardt abgeschlossen hatte. »Da gab es nun ein Protestieren und Prozessieren und Conferieren, – was alles mir, der ich dergleichen so gar nicht gewohnt bin, tüchtig auf die Nerven ging.«

Erwähnungen

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