Thomas Mann an Agnes Speyer

Zeitraum
Mittwoch, 17. August 1904
Datierung
17.8.1904
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Ist sehr erfreut über ihr Schreiben und bedauert es sehr, dass anscheinend ein früherer Brief von ihr ihn nicht erreicht hat. Er habe sich mehrfach gefragt, weshalb wohl »die liebenswürdige Briefschreiberin in Wien ihre Thätigkeit eingestellt habe«. Er habe angenommen, sie mit seiner Korrespondenz enttäuscht zu haben. Dies wäre ihm sogar verständlich, da er die Erfahrung gemacht habe, dass er sein bisschen Schreiblust nicht in Briefen verausgaben dürfe – bei seiner Langsamkeit und seiner verhängnisvollen Neigung, sich durch irgendwelche Abenteuer der Gefühle von seiner eigentlichen Arbeit ablenken zu lassen. Sie müsse sich also gefasst halten, im Verlaufe ihrer Korrespondenz stets mehr die Gebende als die Nehmende zu sein. Wenn sie das wolle – niemand sei vergnügter als er. Berichtet von seinem Ergehen – seit 14 Tagen am Ammersee – und von seiner Arbeit an ›Fiorenza‹, die er bald zu beenden hoffe. Einen Teil des Septembers werde er mit seiner Schwester Julia und seinem Schwager Löhr in Berchtesgaden verbringen.

Erwähnungen

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