Thomas Mann an Rudolf Ross (Anrede allerdings »Sehr geehrte Herren«)
- Zeitraum
- Sonntag, 31. August 1924
- Datierung
- 31.8.1924
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Hört mit größtem Vergnügen und Interesse von Plänen, die eine Märchenbühne und eine Zeitschrift betreffen. Er habe die Liebe zum Märchen nie verlernt und selbst ein Märchen, »wenn auch ein ziemlich rationales«, geschrieben, nämlich ›Königliche Hoheit‹. Als er ›Tonio Kröger‹ schrieb, habe er viel Andersen gelesen, was dem »Styl der Geschichte« anzumerken sei. Brentanos ›Gockel‹ und Tiecks ›Waldeinsamkeit‹ gehören zu dem innig Gehegtesten unter seinem geistigen Besitz. »Daß deutsche Knaben ihren Kunsttrieb an das Märchen wenden, statt ins großstädtisch Psychologische zu langen, ist mir eine gute Nachricht. Es zeugt von Gesundheit und Reinheit, von Willen zum Heiteren und Guten.«
