Thomas Mann an Heinrich Eduard Jacob

Zeitraum
Mittwoch, 8. November 1950
Datierung
8.11.1950
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Bedankt sich für J.’s Arbeit über deutsche Literatur. »Ich habe nie viel Deutsches gelesen, und als ich mich hier bei Ihnen mit Jean Paul und – wieder einmal – mit Raabe zusammengestellt fand, schlug mir heftig das Gewissen, denn tatsächlich kenne ich von ersterem blutwenig und vom zweiten überhaupt nichts, – während doch jedermann glaubt, diese beiden, und besonders Raabe, müßten ungeheuer stark auf mich gewirkt haben.« Vermißt im heutigen Schrifttum die rechte Vitalität, den langen Atem. Wird über Shaw sprechen, »einer von der alten Garde und bei allem ärgerlichen Mutwillen ein Kerl von Format«. Hamsun vegetiere nur noch. »Aber sein letzter Roman, ›Der Ring schließt sich‹, geschrieben in der Hitler-Zeit, ist noch ganz von ihm, voller Reiz und wunderlichem Zauber, nur etwas zu sexy, wie das alten Herren so passiert.«

Erwähnungen

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