Thomas Mann an Wilhelm Kiefer

Will gern bei nächster Gelegenheit mit Bermann Fischer darüber sprechen, ob dieser bereit wäre, K.s noch ungeschriebene Bücher zu finanzieren. Bermann Fischer werde aber beim Aufbau seines jungen Verlags sehr vorsichtig sein müssen. – Über die »schauerliche« Weltlage. Wünscht dem spanischen Volk, auf dessen Seite die besten Geister des Landes stehen, vollen Erfolg. Es wäre ein Triumph und eine Heldentat in Anbetracht der moralischen und materiellen Unterstützung, die den Gegnern gewährt wird. Leider sei aber die militärische Überlegenheit auf der anderen Seite. Nennt die Einstellung der ›Neuen Zürcher Zeitung‹, die Neutralität Frankreichs eifersüchtig zu überwachen, dagegen die italienische und deutsche Einmischung zu übersehen, eine »abgründige Infamie und Stupidität«. Äußert seine besondere Besorgnis: »Ach, wenn das Dritte Reich *sehr* groß wird auf diese Weise und Hitler einmal in höchsten Ehren und Würden das Zeitliche segnet – mich solls nicht wundern.«