Thomas Mann an Johannes R. Becher

Zeitraum
Samstag, 18. Dezember 1937
Datierung
18.12.1937
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Er wolle nicht »einen elenden Gedächtnistag, wie den der Bücherverbrennung«, polemisch begehen. Er empfange die ›Internationale Literatur‹ mit Interesse, fände immer Anregendes und Lehrreiches darin, jedoch sei die Sphäre der Zeitschrift nicht ganz die seine. »Sie kennen meine geistige Herkunft und meine persönliche Lebensstimmung und erwarten nicht von mir, daß ich Ihre streng marxistische Gebundenheit [von?], der alle Beiträge ihrer Zeitschrift Zeugnis geben, ganz als das mir Gemäße empfinde.« Will gegen das Neue Russland kein feindseliges Wort sagen, »so wenig durchsichtig vieles ist, was sich heute dort begibt«. Er werde die moralische Unterscheidung zu Deutschland in einem Vortrag über Demokratie, den er für Amerika vorbereite, mit Nachdruck verfechten, obwohl das vielleicht befremden werde. Man solle ihm seine Situation nicht durch ein Insistieren erschweren, »wie ich es von deutschen Schriftstellern, die der russischen Sache dienen, manchmal zu erfahren meine«.

Erwähnungen

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