Thomas Mann an Alfred A. Knopf

Er habe K. »heute schon in unwahrscheinlich klassischem Englisch« geschrieben [vgl. Brief an Alfred A. Knopf vom 18.4.1939 / Reg. 39/164], möchte K. jedoch auf Deutsch noch mit einer anderen Sache befassen. Theodor Wolff habe ihn gebeten, einen Aufsatz »über den Unbekannten Soldaten, den er zum Symbol der Demokratie erhebt«, in einer amerikanischen Monatsschrift unterzubringen. Dieser Aufsatz leide zwar an zu großer Redseligkeit, jedoch bitte er K., den Aufsatz prüfen zu lassen und vielleicht an Mrs. Baumgarten bei Brandt & Brandt weiterzugeben. Berichtet von einer lecture tour vom 8. März bis Mitte April, gibt einen Überblick über seine bevorstehenden Verpflichtungen und fragt, wie er unter diesen Umständen seine persönliche Arbeit fördern solle. Ein »ausgesprochener Fluchtdrang« sei vorhanden und sein Entschluss zum »Entweichen aus dem Osten in sowohl entlegenere als auch schönere Gegenden« reife trotz »angeborener Seßhaftigkeit« langsam heran. Bittet K. zu ermitteln, ob er nicht von der Verpflichtung, bei den New Yorker Buchhändlern zu sprechen [vgl. Brief an Alfred A. Knopf vom 1.3.1939 / Reg. 39/118b], entbunden werden könne. Er müsse dafür eine Ansprache herstellen, »von deren Inhalt ich mir noch gar keinen Begriff machen kann«.