Thomas Mann an Kuno Fiedler

Zeitraum
Donnerstag, 4. März 1920
Datierung
4.3.1920
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt F. für die Zusendung seines »tapferen Buches ›Luthertum und Christentum‹«. Es sei »das Werk einer hochbegabten, spröden, stolzen, gequälten, auf das Unbedingte gerichteten Jünglingsnatur«, »ausgezeichnet geschrieben«. Räumt ein, auf F.s Widmung eingehend [F. hatte, durch Thomas Manns Anspielung auf seine Predigt bei der Taufe seiner Tochter Elisabeth im ›Gesang vom Kindchen‹ beleidigt, seiner Widmung den ihn betreffenden Vers hinzugefügt: »Wußt er nicht weiter, so sagte er gar nichts und redete dennoch«], dass er mit diesen Versen dessen geistiger Persönlichkeit nicht gerecht geworden sei, versichert ihm aber, dass er ihn innerlich »mit anderen, schärfer blickenden Augen sehe, als ich mir im Gedichte humoristisch-übertreibenderweise den Anschein gab«. Außerdem habe diese Stelle sich nicht auf F. persönlich bezogen, sondern auf eine »gewisse, manchmal leerlaufende evangelische Rhetorik«. Hofft, dass dieser Zwischenfall F.s Gemüt nicht endgültig gegen ihn vergiftet habe und dass er in Zukunft weiter von ihm hören werde.

Erwähnungen

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