Thomas Mann an Jakob Wassermann

Zeitraum
Donnerstag, 16. März 1922
Datierung
16.3.1922
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt für den Essayband ›Imaginäre Brücken‹, dessen Stücke ihm bereits bekannt waren, am vertrautesten ›Die Kunst der Erzählung‹. »Aber ich war immer ein Wieder-Leser und verstand nie, warum die Leute ein Musikstück so oft hören können, Geistiges aber meist nur einmal aufnehmen wollen.« – Von seinen Reisen: Man müsste sich eigentlich gegen alle diese Zumutungen wehren, aber er sei eben wie sein Romanheld »ein Sorgenkind des Lebens«. Muss morgen notgedrungen, denn sein Roman langweile ihn, wieder nach Berlin: er wolle dort zwei Vorlesungen halten, einen für ein ausschließlich russisches Publikum zugunsten der hungernden Künstler in Moskau und Leningrad auf Ersuchen eines Komitees, zu dem Alexej Tolstoi und Andrej Belyj gehörten. – Hat sich wieder mit seinem Bruder versöhnt. Er sei sehr krank gewesen, ein Umstand, der die Annäherung herbeigeführt habe. »Es ist gut so, denn das Verhältnis war ja eine permanente Blamage. Aber Behutsamkeit bleibt natürlich geboten.«

Erwähnungen

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