Thomas Mann an Wilhelm Grotkopp

Zeitraum
Sonntag, 31. Oktober 1926
Datierung
31.10.1926
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Hält sich keineswegs für den würdigsten Empfänger des Nobelpreises, den seiner Ansicht nach vor allem George Bernard Shaw bekommen sollte. Die Behauptung, der ›Zauberberg‹ habe im Ausland keinen Erfolg gehabt, verstimme ihn. Verweist auf die verschiedenen fremdsprachigen Ausgaben. Diese irrige Ansicht vertrete hauptsächlich Professor Fredrik Böök, der in dem Roman »ein Beispiel deutscher Kraftverschwendung« sehe. Ist außerdem der Ansicht, dass ein Nobelpreis nicht für ein bestimmtes Buch, sondern für ein Lebenswerk verliehen werden sollte. Franz Molnár bezeichnet er in gewissem Sinne internationaler als sich selbst, eine Vergabe des Preises an ihn würde aber dessen literarische Bedeutung schmälern. Nennt eine Reihe weiterer Schriftsteller, die er als preiswürdig bezeichnet, bittet aber, sein Urteil ganz sachlich zu verstehen: Er benötige das Geld nicht notwendig, und »das Scheinwerferlicht, in das man durch die Verleihung gerät, bringt große Unbequemlichkeiten und Störungen der Gemütsruhe mit sich«.

Erwähnungen

Hinweis: der Eintrag befindet sich in Prüfung. Haben Sie Korrekturen oder Ergänzungsvorschläge?