Thomas Mann an Internationaler PEN-Kongreß in Warschau
- Zeitraum
- Mittwoch, 28. Mai 1930
- Datierung
- 28.5.1930
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Gruß an den Kongress. Der Schriftsteller stehe heute zwischen zwei Feuern: Die sozialen Vertreter sehen in der Kunst häufig nur einen individualistischen Müßiggang, auf der anderen Seite werde die Seele, das Gemüt, das Dichterische gegen Vernunft, Frieden und die Einheit Europas ausgespielt. Die Kunst sei aber etwas unverlierbar Menschliches. »Wir schwören zum Geiste, wenn die Seele, in Unehre geraten, der Menschheit Schande zu machen droht, und wenn die Stunde uns aufruft, setzen wir uns dort ein für Ziele einer anständigen Rationalität.«
