Thomas Mann an Samuel Fischer
- Zeitraum
- Dienstag, 9. Dezember 1930
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Wurde durch Gottfried Bermann [Fischer] von dem Plan des Filmregisseurs Hans Steinhoff in Kenntnis gesetzt, der die ›Königliche Hoheit‹ verfilmen will. Macht allgemein gehaltene Vorschläge für seine Forderungen als Verhandlungsbasis für Dr. Bermann [Fischer]. – Erinnert F. an eine Unterhaltung in Berlin-Wannsee, in der sie über seine Absicht sprachen, für das Goethe-Jahr ein populäres Goethe-Buch zu schreiben. Durch einen Besuch des Verlegers Droemer sei er auf diesen Plan zurückgekommen. Dieser habe für ein 300 Seiten starkes Buch mit Bildern zum Preis von 2,85 Mark eine Auflage von einer Million vorgeschlagen; der Autor solle pro Exemplar 20 Pfennig, also ein Honorar von 200 000 Mark erhalten. Fragt hiermit bei F. an, ob er in dieses Angebot eintreten wolle. Fügt hinzu, dass für die Annahme von Droemers Angebot ein gewisses menschliches Moment mitspreche, da von diesem die Idee der Volksausgabe der ›Buddenbrooks‹ stamme und das Geschäft ihm dann aber entgangen sei, ihm gebühre also eine Kompensation, die er mit dem Goethe-Buch erhielte. Bittet F. und dessen Schwiegersohn, sich möglichst bald zu entscheiden.
