Thomas Mann an Paul Valéry

Dankt für V.s Buch ›Regards sur le monde actuel‹ und würdigt es ausführlich. Findet in manchen der aphoristisch vorgetragenen Gedanken eine Verwandtschaft mit denen von Oswald Spengler im »Verrat an der Technik«. Empfindet die Genfer Tage des Comité Permanent als besonders gewinnbringend durch die persönliche Bekanntschaft mit V.; erörtert noch einmal die grundsätzlichen Fragen des neuen Humanitätsgedankens, wie er in V.s Exposé ›Über das humane Problem von Heute‹ zum Ausdruck gekommen sei. War außerdem entzückt von der »überlegenen Skepsis« in V.s Antwort an John Masefield. – Wird V. nach seiner Rückkehr nach München ein Exemplar der französischen Ausgabe des ›Zauberberg‹ schicken, die nach Auskunft des Verlegers Fayard in Frankreich reges Interesse findet. Er sei betrübt über die erste französische Kritik in ›Notre temps‹, die überaus »stumpf und unzugänglich« sei. Er hofft aber, dass »die Aufmerksamkeit, die André Gide dem Roman gewidmet hat, ein glückliches Zeichen für seine Aufnahme in Frankreich war«.