Thomas Mann an Anton Kippenberg

Hofft, dass durch eine mündliche Unterhaltung zwischen K. und Gustav Kilpper von der Deutschen Verlagsanstalt der Verlagswechsel des ›Felix Krull‹ geregelt werden kann [vgl. Brief an Anton Kippenberg vom 17.12.31 /Reg. 31/167]. – Versucht, K.s Bedenken gegen eine Veröffentlichung von Kölwels Gedichten abzuschwächen. Kölwels frühere Bücher hätten immer hohe Auflagen erreicht. Er erfreue sich einer gewissen Popularität; nach Veröffentlichung von Gedichten in Zeitungen und Zeitschriften erhalte er regelmäßig Anfragen nach dem Erscheinen eines neuen Gedichtbandes. Er lege besonderen Wert darauf, nunmehr beim Insel-Verlag herausgebracht zu werden; er verzichte auf die sonst übliche Vorauszahlung des Honorars, so dass K. nur das Risiko der Druckkosten zu tragen habe. Nach wie vor wolle er sich für Kölwel verwenden. »Es handelt sich um eine Kunst von eigentümlich volkstümlichem Reiz, die Ihrem Verlag bestimmt keine Schande macht.«