Thomas Mann an Ida Boy-Ed
- Zeitraum
- Freitag, 7. Oktober 1904
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Hat außer seinem Dank für ihre gütigen Zeilen »eine frohe Mär«: die Verlobung mit Katia Pringsheim. »Von meinem Zustand, der aus Verstörtheit, Seeligkeit und Erschöpfung unerhört gemischt ist, machen Sie sich keine Vorstellung [...] Verstehen Sie auch die Gewissensskrupel, mit denen ich zu kämpfen habe, – das moralisch-asketische Mißtrauen des Künstlers gegen das ›Glück‹?«. Hofft, dass alles nicht ganz schlecht ausgehen könne, dazu habe er das Mädchen, »ein ganz außerordentliches Geschöpf«, zu lieb. Muss jetzt die Vortragsreise nach Berlin und Lübeck um mindestens vier Wochen verschieben. Hatte sich mit seiner neuen Arbeit, »einem dramatischen Gedicht«, auf einen bestimmten Termin, Anfang November, verpflichtet. Kann also nicht an Virtuosenfahrten denken, obwohl der Berliner Verein schon »Billets« verkauft hatte. – Hat an Herrn Bade von dem Lübecker ›Litterarischen Verein‹ geschrieben. – Erkundigt sich, ob ihre Unpässlichkeit sich behoben habe.
