Thomas Mann an Fredrik Böök
- Zeitraum
- Sonntag, 22. Januar 1933
- Datierung
- 22.1.1933
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Erklärt B., dass er sich nicht für Hermann Stehr als den Kandidaten für den nächsten Nobelpreis einsetzen werde, obwohl der Paul List-Verlag, Leipzig, zu diesem Vorschlag fast alle namhaften deutschen Germanisten gewonnen habe und auch Gerhart Hauptmann und Reichspräsident von Hindenburg ihn unterstützten. Gibt zu, dass Hermann Stehr eine »bedeutende und preiswürdige Erscheinung« sei, aber er habe sich seit Jahr und Tag für Hermann Hesse eingesetzt. B. möge verstehen, dass sein Name auf der Vorschlagsliste für Stehr fehle: »Dies Fehlen bedeutet, wie ich an den rührigen Verlag geschrieben habe, gewiß keine Geringschätzung für Stehr, aber der Kandidat meiner Wahl ist nun einmal nicht dieser etwas versponnene Gottesmann, sondern der mir durch seinen formalen Zauber und durch den Reiz reiner Mischung aus Romantik und modern-psychologischen Elementen ans Herz gewachsene Hermann Hesse.«
