Thomas Mann an Antonia Vallentin-Luchaire
- Zeitraum
- Dienstag, 3. Oktober 1933
- Datierung
- 3.10.1933
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Bestätigt den Empfang des Kontrakts mit dem Verlag Gallimard [über die französische Ausgabe der ›Geschichten Jaakobs‹]. Die Vorbestellungen der deutschen Ausgabe gingen schon in die Tausende und ließen ihn hoffen, dass auch das Ausland den Roman mit Interesse aufnehmen werde. Für ein Interview, das die Adressatin vorschlägt, schicke er ihr den Text ›Ein Wort zuvor‹, der sich leicht in eine Gesprächsform umarbeiten lasse. Fügt hinzu, dass er nicht zu den Schriftstellern gehöre, die nur ihr Genre pflegten, sondern dass er stets auf etwas Neues bedacht sei, sich in seinem Alter vom Individuellen abgewandt und dem Typischen zugewandt habe, womit er gleichzeitig den Boden des Mythischen betrete. Sie möge in ihrem Interview hinzufügen, dass er den Kontakt mit seinen deutschen Lesern aufrechterhalten wolle und dass dieser ihn zu gewissen Rücksichten zwinge, die an mancher Stelle allerdings falsch ausgelegt würden, wobei man ihm gröbere Interessen unterschöbe. Hat die Begegnung mit ihr und ihrem Mann in Sanary-sur-Mer in guter Erinnerung; hofft auf ein Wiedersehen im Winter.
