Thomas Mann an Jules Rais

Zeitraum
Sonntag, 15. Oktober 1933
Datierung
15.10.1933
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt R., dass er ihn von der Reise zu den Sitzungen des Comité Français de Coopération Européenne in Paris entbinden will und sendet gleichzeitig den Teilnehmern einen gedanklichen Beitrag zu ihrer Tagung. Gegenstand ihrer Diskussionen sei die Zukunft des europäischen Geistes. Wir lebten heute in der Zeit einer Wende, in der alte Ideen versänken und das Leben repräsentierende Gedanken heraufkämen. Er warne davor, mit vergänglichen Werten auch solche untergehen zu lassen, die zu den ewigen und unveräußerlichen gehörten, die großen Gedanken der Humanität und der Freiheit. Im Humanen drücke sich auch das Religiöse aus, denn das Wesen des Menschen sei ein zwiefaches, der tierischen ebenso wie der geistigen Sphäre zugehörig, weil der Mensch wisse, was gut und böse sei und das Absolute besitze. Dieses Absolute brauche man nicht als Gott zu personifizieren, aber es sei dem Menschen in den Gedanken der Wahrheit, Freiheit, Gerechtigkeit gegeben. Sie seien in dem Wandel dieser Zeit zu erhalten.

Erwähnungen

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