Thomas Mann an Carl Seelig

Zeitraum
Freitag, 9. März 1934
Datierung
9.3.1934
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Hat sich nur zögernd mit den Darbietungen des Films abgefunden, aber je mehr dieser sich technisch-künstlerisch vervollkommne, desto größer sei sein Interesse geworden, bis sich ihm eine »gewisse Passion, eine Art von Verliebtheit in den Schaugenuß« entwickelt habe, der er besonders auf Reisen, in fremden Städten nachgehe. Muss allerdings eine gewisse »Flüchtigkeit und Unhaltbarkeit der Eindrücke« feststellen, im Gegensatz zu den Erlebnissen der eigentlichen, geistigen Kunst. Hat einige Filme oder Schauspieler im Gedächtnis behalten wie Emil Jannings, Charles Chaplin, den französischen Jeanne d’Arc-Film, oder ›Die Mutter‹ nach Maxim Gorkis Roman. Der »hübscheste Film« der letzten Zeit sei ›Abel mit der Mundharmonika‹ nach dem Roman von Manfred Hausmann gewesen. »Da sind herrliche und frische Naturbilder, da sind erfreuliche junge Menschen, Unschuld, Humor und Lebenslust, und ein bißchen Sentimentalität nimmt man gern in Kauf.«

Erwähnungen

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