Thomas Mann an Max Mohr
- Zeitraum
- Mittwoch, 26. August 1936
- Datierung
- 26.8.1936
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Berichtet auf M.s Wunsch über die Lage des S. Fischer Verlages, der nach Ausscheiden Gottfried Bermann Fischers von Peter Suhrkamp geleitet wird. »Renommier-Autor« des mehr oder minder gleichgeschalteten Verlages sei Gerhart Hauptmann. Gottfried Bermann Fischer hat in Wien seinen neuen Verlag gegründet, wo seine Bücher und diejenigen vieler anderer emigrierter Schriftsteller erscheinen. Gottfried Bermann Fischer hat die Möglichkeit, seine Produkte in Deutschland einzuführen, außer seiner Rede zu Freuds achtzigstem Geburtstag. Seine erzählenden Arbeiten gehören zwar zu den unerwünschten, aber vorläufig noch nicht verbotenen Büchern. Rät M., sein Manuskript, an dem er arbeitet, dem Bermann-Fischer Verlag in Wien anzubieten. – Hat vor einigen Tagen den dritten ›Joseph‹-Band abgeschlossen, ein vierter soll mit der Zeit folgen, »so daß dann dieser zauberhafte Menschheitsscherz (erlauben Sie mir die Bezeichnung!) recht ungeahnte Dimensionen angenommen haben wird«. – Sie werden bald im Auto nach Südfrankreich fahren und dort seinen Bruder Heinrich treffen. – Auf dem Kontinent sehe es erbärmlich aus, seine Frau rate täglich, nach Boston zu übersiedeln. Er sträube sich noch, »aber auch in Deutschland war sie immer die Klügere«.
