Thomas Mann an Hermann Kesten

Zeitraum
Freitag, 28. Januar 1938
Datierung
28.1.1938
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt K. für die »feine und eindringliche« Würdigung des ›Krull‹, der bisher Fragment geblieben sei. Seinerzeit sei er »stumpf und gleichgültig« in Deutschland aufgenommen worden. Jetzt »wird mir recht deutlich, daß es ohne euch Juden eigentlich überhaupt keine Erkenntniß deutscher literarischen Werke gäbe«. Die Deutschen hätten kein Organ für Literatur, sie zögen es vor, »sich mit Begeisterung das Gehirn mit Musik zu verkleistern«, um dann in jeden Krieg zu ziehen. Er habe damals den ›Krull‹ geschrieben, stilistisch das Gegenteil vom ›Tod in Venedig‹, als Parodie von ›Dichtung und Wahrheit‹. Dann kam die Parodie des ›Wilhelm Meister‹, ›Der Zauberberg‹. – Lobt Kestens ›Philipp‹.

Erwähnungen

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