Thomas Mann an Bruno Frank
- Zeitraum
- Montag, 17. April 1939
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
[Betreffend das Preisausschreiben der ›American Guild for German Cultural Freedom‹; Preisrichter außer Thomas Mann: Lion Feuchtwanger, Alfred Neumann, Rudolf Olden, Bruno Frank.] Erhielt heute F.s Telegramm, worin ihm die Entscheidung über die englische Ausgabe des schwedischen Romans ›Es ist später, als ihr wißt‹ mitgeteilt wurde. Es sei gut, dass eine Stimmenmehrheit von drei Stimmen vorhanden sei; Einstimmigkeit wäre wünschenswert, aber Rudolf Olden habe sich in einen für Amerika ganz untauglichen Roman vernarrt und lehne das schwedische Buch ab. Äußert sich noch zu anderen Vorschlägen. – Ist mit seiner Frau von einer Vortragsreise und einem längeren Aufenthalt in Beverly Hills »unglaublicher Weise« wieder hier gelandet. Das Wetter sei hier schlecht, man heize und trage Winteranzüge, was sie »unter der Sohne Ihres Himmels« nicht für möglich gehalten hätten. Dankt für den Aufenthalt bei ihnen. Grüßt die Hausfrau und die Movie-Freunde. Hier habe sich viel Arbeit aufgespeichert, Lectures, Lunches und Dinners drohen. Er habe das Gefühl, dass der Westen dagegen ein besserer Schutz sei, »und als ob man dort privater, freier und leichter leben könnte«.
