Thomas Mann an Hubertus Prinz zu Löwenstein
- Zeitraum
- Sonntag, 3. März 1940
- Datierung
- 3.3.1940
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Beantwortet L.’s Brief vom 17. Februar, in dem dieser sich über den polemischen Artikel Bruno Franks in der ›Neuen Volkszeitung‹ beklagt und ihn bittet, wegen des gescheiterten Preisausschreibens [der ›American Guild for German Cultural Freedom‹ zusammen mit dem New Yorker Verlag 'Little, Brown‹] »eine Lanze für ihn zu brechen«. [Br. Frank schob die Schuld am Scheitern des Preisausschreibens vom 1. Oktober 1939 für das beste Buch eines exilierten Schriftstellers dem Verlag ›Little, Brown‹ zu, der die Entscheidung des Preisrichter-Kollegiums der ›Guild‹ anfocht, worauf das Kollegium, Thomas Mann, Bruno Frank u.a. aus dem ›European Council‹ der ›Guild‹ austraten.] Verteidigt Franks Artikel als sachlich gerechtfertigt und durchaus nicht gegen L. persönlich gerichtet. »Diese Veröffentlichung kann Ihnen persönlich und Ihren anerkannten Verdiensten um die geistige Emigration nichts anhaben und wird, wie die ganze Sache, sehr bald in Vergessenheit geraten.« L. möge die Sache auf sich beruhen lassen, zumal die ›Neue Volkszeitung‹ nur einen sehr kleinen Leserkreis habe. Teilt L. mit, dass er soeben zusammen mit dem Schatzmeister der ›Guild‹, Oswald Garrison Villard, dem Präsidenten der ›Guild‹, Wilbur L. Cross, und Dorothy Thompson den Aufruf zu einer neuen Geldsammlung unterzeichnet habe. »Das ist weit wichtiger, und ich brauche nicht zu sagen, dass ich gern verspreche, der guten Sache, wenn sie neu belebt wird, weiter zu dienen.«
