Thomas Mann an Otto Grautoff
- Zeitraum
- Sonntag, 27. September 1896
- Datierung
- 27.9.1896
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Schickt G. vor seiner Abreise einen »lieben und freundschaftlichen« Gruß, damit die Unterbrechung ihrer Korrespondenz »bedauerlicherweise« sich nicht so lang hinschleppe. Macht ihm Vorwürfe, dass er seinen Ratschlägen in der Angelegenheit der »ganzen Geschichte« nicht gefolgt sei, sondern ihn noch gescholten habe. – Erzählt von dem Besuch eines Freundes seines Bruders, eines »klugen und liebenswürdigen Menschen«, der etwas Bewegung in das Mutterhaus gebracht habe und dem München hätte »produziert« werden müssen. Sonst seien die Tage seit seiner Rückkehr aus Österreich ruhig verflossen. – Teilt G. seine Reiseroute mit: zunächst Zürich, wo sein Bruder zu tun habe, dann die Wintermonate an der Riviera, von dort weiter südwärts. – Hat den ›Kleinen Herrn Friedemann‹ abgeschlossen, weiß noch nicht, wohin er die Novelle schicken wird. Dem ›Simplicissimus‹ sandte er für ein Preisausschreiben die kleine Tagebuchnovelle ›Der Tod‹ ein und hofft nun »dreist auf den goldnen Lorbeer«. Schreibt ab und zu für das ›20. Jahrhundert‹. – Korfiz Holm hat sich in »diese einfältige Stadt« verliebt und wird am 15. Oktober Volontär in der Redaktion des ›Simplicissimus‹.