Thomas Mann an Käte Hamburger

Zeitraum
Samstag, 19. April 1941
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Dankt für die Kommentierung der ›Vertauschten Köpfe‹. Er habe dabei kein einziges Mal an Goethe gedacht, wenn auch die Bezugnahme auf ›Paria‹ nahe lag. Die Anekdote habe er bei Heinrich Zimmer gefunden, er habe eine Erholungsarbeit gebraucht wie seinerzeit nach dem ›Zauberberg‹ mit ›Unordnung und frühes Leid‹. »Die Hindumischung aus Sinnlichkeit und Metaphysik, die Identitäts-Wirrnis, das Blutig-Scherzhafte, das Liebes- und Persönlichkeitsproblem« habe ihn angezogen; er glaubt, »etwas Leichtes und Souveränes« zustande gebracht zu haben. – Der Umzug aus Princeton und eine Zahnkrise haben ihn angestrengt, er arbeitet am ›Joseph IV‹, etwa 100 Seiten sind fertig, aber vor einem Jahr sei das Buch nicht vollendet. – Ihre Arbeit über den Joseph-Roman sollte erst nach Fertigstellung des ›Ganzen‹ erscheinen; er will mit Bermann Fischer darüber sprechen. – Hat sich bei Ernst Cassirer über dessen ›Lotte‹- Studie bedankt, fühlt sich dadurch sehr geehrt. Hofft, dass Cassirer, Paul Hofmann und sie selbst in Amerika ein »neues Leben« finden. Dies sei aber schwer. Vergeblich habe er bisher für seinen Sohn Golo einen akademischen Anfangsposten gesucht. – Hat mit Ida Herz zur Zeit einen recht spärlichen Konnex. Sie sei in London tätig, habe ihre Adresse oft gewechselt.

Erwähnungen

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