Thomas Mann an Agnes E. Meyer

Zeitraum
Donnerstag, 26. Juni 1941
Datierung
26.6.1941
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Über den deutsch-russischen Krieg: »Er [Hitler], der die einzige Verkörperung des Bolschewismus in der obszönsten Bedeutung des Wortes ist, stellt sich der Welt aufs neue als Retter der abendländischen Zivilisation und Sankt Georg vor, der den Drachen tötet, und ruft die christlich-katholische Welt zur Sympathie mit seinem Kampfe auf. Was für ein Luder!« Sieht ein Generalskomplott voraus und glaubt an eine frühere Beendigung des Krieges. – Las gestern vor vielen deutschen Gästen, unter ihnen Fritzi Massary, das Kapitel von Pharaos Träumen vor. »Man tat sehr verzaubert – vielleicht war man es.« – Reflektiert über den Roman: Der ›Joseph‹ sei in erster Linie Sprachwerk und zugleich Menschheitsgedicht, der in der Faust-Tradition stehe. »Die Beurteilung seines Wertes in den nächsten Jahrzehnten wird, wie alles Übrige, vom Ausgange des Welt-Bürgerkrieges abhängen, in dem wir stehen.«

Erwähnungen

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