Thomas Mann an Agnes E. Meyer

Zeitraum
Dienstag, 7. Oktober 1941
Datierung
7.10.1941 [irrtümlich datiert: 7.9.1941]
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Kommt nochmals auf seine kritische Äußerung über Rilke im letzten Brief an sie [vom 3.10.1941 / Reg. 41/414] zurück und korrigiert diese: »Eine Art von lyrischem Genius war der Mann der Duineser Elegien ja zweifellos.« Erinnert daran, dass Rilke eine der ersten und besten Besprechungen der ›Buddenbrooks‹ geschrieben habe. – Geht ausführlich auf ihren um sein persönliches Wohl besorgten Brief ein und gesteht, dass er sein Leben im Prinzip als »ein glückliches, gesegnetes« empfinde. Es sei das Leben eines Künstlers, aber trotz der Größe der Berufung solle man nicht den Märtyrer spielen. Die Politik liege oft wie eine »Zentnerlast auf seiner Brust«, aber in der Beurteilung des Nationalsozialismus und seines vorauszusehenden Endes habe er immer recht behalten. Er baue sich sein Haus selbst, nachdem eine Welt, die ihm sieben Doktorhüte verliehen habe, nicht einmal auf den Gedanken gekommen sei, ihm etwas Ähnliches anzutragen, was man Hermann Hesse in der Schweiz angeboten habe. Sein nächstes Ziel sei die Vollendung des ›Joseph‹-Romans.

Erwähnungen

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