Thomas Mann an Mrs. [?] Perls

Dankt für P.’s eindrucksvollen Brief, in dem sie ihm eine so hohe nationale Wirksamkeit zuspricht. Zweifellos meine P. die Angelegenheit der ›enemy alien‹-Maßnahmen, die die Regierung unglücklicherweise für Deutsche für unerlässlich halte. P. habe sicher von den Schritten gehört, die er allein oder zusammen mit anderen unternommen habe, um den deutschen Emigranten viele Unbequemlichkeiten zu ersparen. Leider sei sein Appell an den Präsidenten und sein Zeugnis vor dem Tolan Committee nur von geringer Wirkung gewesen. Die abendliche Ausgangssperre sei eine schwere Behinderung, aber es bestehe berechtigte Hoffnung, dass die Militärbehörden die Maßnahmen bald mildern. Noch lägen die Aussagen vor dem Tolan Committee bei den Akten und hätten keinen Einfluss ausüben können. Führereigenschaften besitze er eigentlich nicht, aber ihm fehle nicht der Sinn für soziale Verpflichtung, und was er für andere tun könne, werde er mit Kräften tun [s. Brief an The Attorney General of the United States, Francis Biddle, Department of Justice, Washington vom 31.12.1941 / Reg. 41/253 und Telegramm an President Franklin D. Roosevelt vom 9.2.1942 / Reg. 42/61].