Thomas Mann an Kurt Wolff

Zeitraum
Sonntag, 19. Dezember 1943
Datierung
19.12.1943
Empfänger:in
Ort

Zusammenfassung

Für Erich von Kahler müsse alles getan werden, um dessen neues Buch dem amerikanischen Publikum, wenigstens im gelehrten Lager, zu empfehlen. Er selbst stehe nach Beendigung des »Joseph-Monstrums« unter dem Druck »eines vielleicht verrückten Arbeitsunternehmens, eines Romans [...], der so gottverdammt schwierig ist, dass mir das noch unerprobte Erlebnis droht, einen Gegenstand wegen Unausführbarkeit, d.h. wegen Insuffizienz mittendrin aufgeben zu müssen«. Schildert auch noch eine Reihe weiterer aufgezwungene Arbeiten, denen er sich nicht habe entziehen können. Zu einem philosophischen Aufsatz über Kahlers Werk – und das müßte er dann auf sich nehmen – brauche er aber vier Wochen. Das wäre aber der »nackte Selbstmord«, nachdem sich wieder ein erstes Gefühl von Ruhe und Frieden, »von Hoffnung und von Freude an dem eigensten produktiven Experiment« eingestellt habe. Hofft, dass dies alles nicht zu hysterisch klinge, aber er bedauert sehr, ablehnen zu müssen.

Erwähnungen

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