Thomas Mann an Elmer Davis

Bittet D. in einer persönlichen Angelegenheit, die seinen Sohn Klaus betrifft, um eine Gefälligkeit. Klaus sei fast zwei Jahre im Militärdienst und seit Januar 1944 beim PWB in Italien, meist im Hauptquartier der 5. Armee. Es sei für ihn als Nicht-Amerikaner nicht leicht gewesen, angenommen zu werden; es sei ihm aber gelungen, eingezogen zu werden und nach Übersee zu kommen. Nach der Einstellung der Feindseligkeiten würde er wohl im von den Alliierten besetzten Deutschland oder Österreich stationiert werden. Er sei bestrebt, und zweifellos auch dafür geeignet, irgendeine nützliche und interessante Aufgabe zu erfüllen, als Radio-Kommentator, Journalist, Herausgeber einer Zeitschrift, als allgemeiner Kulturreferent und Kontaktmann. Bei solchen Tätigkeiten sei seine Stellung als Soldat höchst hinderlich. Er beantragte daher seine Entlassung aus der Armee und Einstellung beim PWB als US-Zivilist. Mit dem Offiziersrang und -prestige könne er unvergleichlich wirkungsvollere Arbeit leisten. Sein Antrag sei von den Behörden wohlwollend aufgenommen worden, aber es gebe technische Schwierigkeiten. Der Termin für den Antrag, der 1. August, sei verstrichen. Diese Schwierigkeit wäre zu überwinden, wenn Leiter des ›Office of War Information‹ den Wunsch äußerten, Klaus als Zivilisten, nicht als Soldaten, in Deutschland zu verwenden. Ein Wort D.s würde das Problem sofort lösen.