Thomas Mann an Erik Lidforss
- Zeitraum
- Dienstag, 14. Mai 1912
- Datierung
- ohne Datum [nach 14.5.1912]
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Setzt sich für den Übersetzer Emil Schering ein, gegen den seit einiger Zeit eine Aktion der Erben August Strindbergs im Gange ist. Schering hat rastlos für Strindberg gekämpft, Gesundheit, sein Vermögen und das seiner Frau der Sache Strindbergs geopfert; ohne seine Tätigkeit hätten Strindbergs Werke nie die Erfolge gehabt, die sie jetzt in Deutschland haben. »Wenn von Strindbergs Erben angeführt wird, dass Schering eine Zeit lang von seiner Strindberg-Übersetzung gelebt hat, so hat jedenfalls auch Strindberg eine Zeit lang von Scherings Arbeit gelebt, und keinesfalls hat Schering bisher auch nur im Entferntesten das Aequivalent seiner Tätigkeit erhalten.« Bittet ihn, mit den übrigen Unterzeichneten, seinen Einfluss auf die Erben Strindbergs geltend zu machen, die für deutsche Verhältnisse durchaus gerechten Bedingungen, die Schering vorschlägt, zu akzeptieren, um nicht Strindbergs Sache in Deutschland aufs Schwerste zu schädigen. Vorerst soll auf einen Appell an die deutsche Öffentlichkeit noch verzichtet werden, um einen Skandal zu vermeiden.
