Thomas Mann an Eva C. Wunderlich, Bennington College, Bennington, VT

Dankt für das Interesse an seiner Arbeit. Setzt sich mit der amerikanischen Kritik auseinander, über die er befragt wurde: diese sei nicht ganz im Unrecht, wenn sie in seinen dichterischen Arbeiten etwas Symbolisches zu sehen glaube. Er sei niemals ein reiner Realist oder Naturalist im strengen Sinne des Wortes gewesen. Das Bedürfnis, der Wirklichkeit eine geistige oder ideelle Transparenz zu geben, sei immer da gewesen, was aber nicht heißen soll, dass er nicht auf die Lebendigkeit und Echtheit der erzählten Gestalten und Dinge immer das größte Gewicht gelegt hätte. »Ich habe es eben als meine Aufgabe betrachtet, das Reale und das Ideelle, Symbolische einander durchdringen und einander steigern zu lassen. Das mag es gerade sein, was meine Bücher, wie jede höhere Prosa und epische Gestaltung, über das Niveau bloßer Unterhaltungsliteratur hinaushebt.«