Thomas Mann an Upton Sinclair
- Zeitraum
- Donnerstag, 25. Januar 1945
- Datierung
- 25.1.1945
- Empfänger:in
- Ort
Zusammenfassung
Freut sich, S.’s Korrespondenz mit seinem Sohn Klaus erhalten zu haben. Klaus sei ein intelligenter und teilnahmsvoller Kritiker; er habe sich brieflich lobend über S.’s Werk geäußert, und mit seinen Einwänden ihm gegenüber habe er nur zeigen wollen, wie sorgfältig er es gelesen habe. – Entschuldigt sein spätes Schreiben mit einer nicht ganz überstandenen Grippe, die ihn auch von der Teilnahme an einer seiner »experimental affairs« abhalte. Er habe früher bei Dr. Schrenck-Notzing in München an solchen Treffen teilgenommen und seine Erfahrungen darüber in einem Essay beschrieben, durch den sich einige Anhänger etwas betroffen gefühlt hätten, obwohl er höchstens das Niveau der Veranstaltungen angezweifelt habe. Es wäre vielleicht vorteilhaft, diese seine Eindrücke zu überprüfen. Doch die Gesundheit wie auch die schwierigen Reisebedingungen würden seinen Besuch in nächster Zeit unmöglich machen. Freut sich auf das Erscheinen von S.’s zeitgenössischen Romanen, die die schwierige Zeit voll Wagnisse schildern würden, die sie alle durchlebt hätten.
